Export Lower Austria

Seoul Food & Hotel Messe

Ideales Sprungbrett nach Südkorea

Die größte Lebensmittelmesse Koreas, die Seoul Food & Hotel Messe, fand Ende Mai statt. Unter den Ausstellern waren u. a. auch Wolfgang Stix von Styx Cosmetics sowie Jonas Smietana, Klosterquell (Dreh & Trink). Im Interview teilen Sie ihre Südkorea-Erfahrungen und geben Tipps für einen gelungenen Messeauftritt.

Wolfgang Stix (rechts im Bild) war begeistert von der Seoul Food & Hotel Messe und plant eine Teilnahme auch im nächsten Jahr.

Herr Stix, Sie sind retour aus Südkorea, waren dort bei der Seoul Food & Hotel Messe. Wie waren Ihre Eindrücke?
Stix: Ich war zum ersten Mal dort und bin begeistert, wie groß die Messe ist. Leider hatte ich nicht viel Zeit, mir andere Stände anzusehen – von 5 Hallen habe ich nur 2 geschafft. Interessant für mich war zu sehen, dass das Thema „Bio“ noch nicht so richtig angekommen ist, dennoch Interesse besteht. Die Kunden wissen, dass Bio in Europa „modern“ ist.

Wie beurteilen Sie die Messe als Aussteller? Stix: Die Messe ist riesengroß und war sehr gut besucht. Ich bin mit Englisch auch gut zurechtgekommen und das hat vollkommen ausgereicht. Meine Erfahrung in anderen asiatischen Ländern ist, wenn man den Importeur zu sehr einbindet, dann spricht dieser mit anderen potenziellen Vertriebspartnern in Muttersprache und dreht mir den Kontakt ggf. ab, da er seine Stellung nicht verlieren möchte. Und Koreanisch verstehe ich eben nun mal nicht.

Herr Smietana, Sie haben sich auch für einen Messeauftritt entschieden, obwohl Twist & Drink (NB: Name von Dreh & Trink im Ausland) schon einige Jahre am südkoreanischen Markt gelistet ist. Warum? Smietana: Die Präsenz in der Region ist uns sehr wichtig und das zeigen wir mit der Messeteilnahme nicht nur unserem Partner, sondern auch anderen potenziellen Partnern in der gesamten Region. So kam zum Beispiel ein potenzieller Kunde aus den Philippinen auf uns zu und meinte: „Ich habe euch schon auf einigen Messen gesehen, der Sial in Paris, der Anuga in Köln, der Gulfood in Dubai, nun auch hier auf der Seoul Food & Hotel. Ihr seid groß genug und auch hier in der Region präsent. Nun spreche ich euch an, denn ich bin nicht nur an kurzfristigem Geschäft interessiert, sondern möchte gerne eine Partnerschaft mit euch eingehen.“

„Vieles geschieht auf Messen durch Zufall, das Produkt selbst ist der beste Markenbotschafter“

Ihr Partner war ebenfalls auf der Seoul Food & Hotel als Aussteller tätig, wie unterstützten Sie seinen Auftritt? Smietana: Die Kosten teilen wir uns und mit unserer Präsenz zeigen wir ihm, wie wichtig er uns ist, umgekehrt ist der Inhaber alle Tage selbst am Messestand. Auch seinen Kunden fällt es dann positiv auf und sie bestätigen einem mit folgenden Fragen: „Sie sind den ganzen weiten Weg aus Österreich hierhergekommen?“ Das zeigt uns, dass wir das Richtige tun. Wir stehen auch nicht hinterm Stand, sondern aktiv vor dem Stand. Jeder, der an unserem Stand vorbeikommt oder sich diesem nähert, bekommt ein Produkt in die Hand gedrückt, denn Vieles geschieht auf Messen durch Zufall und das Produkt selbst ist der beste Markenbotschafter.

Jonas Smietana-dreh-und-trink-Südkorea
Präsenz auf der Messe zeigen, Wertschätzung geben und neue Kontakte knüpfen. Für Jonas Smietana, Sales Director Dreh & Trink, ist die Messe ein wichtiges Sales-Tool.

Kleine Gastgeschenke sind wichtig

Wichtig sind auch immer kleine Gastgeschenke, wie zum Beispiel ein bunt gemischter Korb österreichischer Spezialitäten sowie Werbematerial, wie z.B. dieses Jahr Golfkapperl, die dem Importeur so gut gefallen haben, dass er gleich gefragt hat, ob er diese auch bekommen und verkaufen könnte. Die Südkoreaner sind sehr bescheiden, aber manchmal kann man vielleicht auch raushören, womit man Ihnen eine Freude machen kann, und diese Chance sollte man sofort nutzen. So war es bei unserem Importeur z.B. eine Geldbörse aus Österreich, die für viel Freude sorgte.
Wie wichtig die persönliche Note beim Geschäft ist, zeigte uns auch ein Treffen des Einkäufers einer der größten Ketten in Südkorea: Nachdem alles Geschäftliche besprochen und harte Verhandlungen abgeschlossen waren, kam der Einkäufer nochmals mit Gebäck für alle zum Stand zurück und drückte damit die Freundschaft dem Importeur gegenüber aus. Das kenne ich aus Europa so nicht. Auf meine Nachfrage, wie das denn so käme, schmunzelte unser Importeur dann und sagte: „Natürlich haben wir uns angefreundet, schließlich arbeiten wir bereits 5 Jahre miteinander!“

Gibt es Besonderheiten in Punkto Messeauftritt, die in Südkorea zu beachten sind? Smietana: Es laufen viele Interessenten mit ihren eigenen Übersetzern herum, ob aus China, Japan oder Malaysia. Diese Übersetzer übersetzen von ihrer Muttersprache ins Koranische, der Brückenschlag zu uns erfolgte dann über unseren Importeur, der uns in die Gespräche dann über Englisch mit ins Boot zog, der sich aber auch mit dem Produkt gut auskennt. Selbst wenn man mit dem Englischen gut weiterkommt, so gilt es auch als ein Akt der Höflichkeit, wenn man einen „Übersetzer“ dabei hat. Viele sprechen ein gutes Englisch, da sie in Europa oder den USA studiert haben. Aber es geht eben hier auch immer um Höflichkeit, das sollte man dabei nicht außer Acht lassen.

Die Südkoreaner sind sehr bescheiden, aber manchmal kann man vielleicht auch raushören, womit man Ihnen eine Freude machen kann, und diese Chance sollte man sofort nutzen.

Qualität überzeugt und wird in Südkorea sehr geschätzt

Herr Stix, wird es einen Messeauftritt von Styx auch nächstes Jahr geben? Ja, auf jeden Fall. Wie heißt es so schön: „Einmal ist keinmal“. 

Haben Sie noch Messe-Tipps für unsere LeserInnen? Smietana: Ich empfehle auf der Messe breit und reichlich Produktmuster zu verteilen, denn unter den vielen Farben geht man sonst auf der Messe unter. Gute österreichische Produkte können nur durch das Verkosten tatsächlich erst Interesse wecken.

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Links: Dreh und Trink (Klosterquell), Styx Naturkosmetik

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