Export Lower Austria

Südkorea

Exportmarkt mit
Potenzial

Südkorea ist nach China und knapp nach Japan der wichtigste Exportmarkt Österreichs in Asien und somit für niederösterreichische Unternehmen ein durchaus chancenreicher Absatzmarkt. Heimische Erfolgsbeispiele, wie etwa Egger Getränke, Klosterquell mit Dreh & Trink oder Kotanyi zeigen auf, dass man in Südkorea mit Produkten „made in (Lower)Austria“ punkten kann. Seitens ecoplus International bzw. dem Land NÖ gehört Südkorea zu den Fokusmärkten 2023-2025. Mit einem BIP/Kopf von über 51 000 USD – und somit über dem OECD-Durschnitt– zählt Südkorea zu den reichen Volkswirtschaften der Welt.

Anlässlich eines kürzlich von ecoplus International organisierten Round Tables zum Thema „Getränkemarkt Südkorea“ tauschten niederösterreichische Unternehmen ihre Erfahrungen aus – ob beim Export von Wein, Radler, Fruchtsäften, Destillaten oder Life Style Getränken. Live aus Seoul zugeschaltet war Wolfgang Köstinger, Wirtschaftsdelegierter AußenwirtschaftsCenter Seoul.
Gabriele Forgues, Geschäftsführerin ecoplus International: „Bei unserem Round Table wollen wir konkretes Marktwissen vermitteln und Vertriebsmöglichkeiten aufzeigen. Darüber hinaus geht es auch darum zu vernetzen, mögliche Synergien aufzeigen und Impulse zu geben, vorauf es ankommt, um in Südkorea erfolgreich zu sein.“ 
Der richtige Vertriebspartner vor Ort sowie eine klare Fokussierung und Positionierung, wenn es um Produkte und Zielgruppen geht, kristallisieren sich als wesentliche Erfolgsfaktoren heraus. Die Kräfte zu bündeln ebenso.

Storytelling und der „Touch des Besonderen“

Das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Südkorea hilft heimischen Exporteuren und umfasst fast alle Waren, die von Österreich nach Südkorea zollfrei exportiert werden können. Andererseits sorgen die hohen lokalen Steuern auf alkoholische Getränke (Wein: 30 %, Spirituosen: 72%) – und die hohen Transportkosten – für einen empfindlich hohen Endpreis. Umso mehr gilt es, nicht nur mit hoher Qualität zu punkten, sondern auch mit dem „Touch des Besonderen“ und mit Storytelling. „Koreanische KonsumentInnen sind sehr experimentierfreudig, aufgeschlossen und auch kauffreudig. Das Storytelling, also das Erzählen der Produkt-Historie, auch in Form von schönen Bildern sowie eine ansprechende Verpackung spielen in Südkorea eine zentrale Verkaufsrolle“, so Köstinger.

Egger Radler – Bestseller Südkorea

Für den NÖ Bierhersteller Egger Getränke begann das Südkorea-Geschäft zunächst auf kleiner Flamme. Markus Waldbauer, Head of Sales International bei Egger Getränke: „Wir hatten 2015 das Glück, einen Partner zu finden, mit dem wir gemeinsam den Markt mit völlig neuen Produkten aufbauen konnten. Wir exportieren aktuell ausschließlich Radler – auch in Geschmacksrichtungen, die wir speziell für den südkoreanischen Markt entwickelt haben. Im Segment Radler ist Südkorea über die Jahre zu unserem wichtigsten Exportmarkt gewachsen. Waren es anfangs noch vereinzelte Container, wurde ab dem zweiten Jahr bereits klar, dass dieser Markt in unseren strategischen Fokus rücken wird.“

Trendgetränk Traubenradler

Für Südkorea hat Egger Getränke eigens Rezepturen entwickelt. Eine enge Zusammenarbeit mit dem koreanischen Partner ist unerlässlich. Denn die Geschmäcker sind durchaus verschieden: „Mit einem österreichischen Traubensaft hat das südkoreanische Trauben-Geschmacksverständnis nichts zu tun“, so Waldbauer. Auch mehr Süße ist in Südkorea gefragt. Zielgruppe für die Egger-Radler in Korea sind hauptsächlich Frauen.
Aufgrund der großen Nachfrage hat sich das Unternehmen entschieden, eigene Dosen für den koreanischen Markt herzustellen, dh. die Produktangaben auf der Rückseite sind nicht mit Etiketten oder Stickern versehen – eine Möglichkeit der Deklaration, die sonst üblich ist. Die Aufschrift vorne ist bewusst auf Deutsch gehalten. Das Getränk soll als Importware wahrgenommen werden. Rezeptur und auch das Dosendesign wurde mit dem koreanischen Partner abgestimmt. Seine koreanischen Geschäftspartner beschreibt Waldbauer als hoch professionell, initiativ und engagiert, verlässlich und motiviert.

Bier und Soju – die meistverkauften Getränke in Südkorea

Die Versuche, auch mit Egger-Bier in Südkorea Fuß zu fassen, waren jedoch mäßig erfolgreich, wenngleich Bier das am meisten getrunkene alkoholische Getränk in Korea ist – noch vor dem Nationalgetränk Soju – ein farbloses, durch Destillation gewonnenes Getränk, dessen wichtigste Rohzutat aus Reis mit häufigen Beimengungen von Weizen oder Gerste besteht. Zu stark ist hier der koreanische (Bier-)Markt, der von drei großen Brauereien dominiert wird und gemeinsam einen Marktanteil von rund 85% Marktanteil haben. Mit 40 Litern pro Kopf Bierkonsum (Stand 2021) nimmt Südkorea weltweit Platz 18 ein – im Vergleich: in Österreich liegt der Bierkonsum bei etwa 100 Litern/Kopf.

Wein – (noch) ein Nischenmarkt

Südkoreas Weinkonsum ist mit rund 1,1 Litern pro Kopf (NB: Österreich rund 27l/Kopf) sehr niedrig. Der Importmarkt wird dominiert von den großen Weinländern wie etwa Chile, Frankreich, Italien.
Als Herausforderung für den Export niederösterreichischer Weine kann man auch die Geschmackspräferenz der SüdkoreanerInnen sehen. Rotwein wird klar bevorzugt (bei einem Anteil von 70 % ). Weißwein wird mit viel Restsüße und sehr fruchtbetont bevorzugt. Andreas Wickhoff, Master of Wine und Geschäftsführer Weingut Bründlmayer: „Das spricht zwar nicht für die klassischen NÖ Weine. Dennoch: Die Chance ist da, wenngleich man sich nicht sofort die großen Absatzmengen erwarten darf. Unsere Weine findet man ausschließlich in der gehobenen Gastronomie und Hotellerie bzw. im Weinfachgeschäft. Unsere Kunden sind Weinkenner und -liebhaber. Wir bedienen eine Nische.“

Auch andere NÖ Weingüter aus Niederösterreich, von Winzer Krems über Lenz Moser bis zur Domäne Wachau exportieren bereits nach Südkorea und sind unter anderem in den Regalen des – eher gehobenen – Lebensmitteleinzelhandels zu finden.

Dass das Weinwissen der Koreaner in den letzten 10 – 15 Jahren merklich gestiegen ist, sollte österreichischen Weinen zugutekommen. Weinliebhaber, die sich sehr viel Weinwissen angeeignet haben, sind interessiert an „raren“ Weinen und kleineren Weinanbaugebieten. Auch mit dem Thema Bio, Biodynamik bzw. Slow Wine lässt sich in Südkorea – zumindest im gehobenen Segment – punkten, ist Wickhoff überzeugt.
Abgesehen von klassischen Weinpräsentationen oder Wine & Dine-Events sieht Wickhoff auch den edukativen Bereich als sehr gute Plattform im Sinne der Positionierung von österreichischem Wein. Präsentationmöglichkeiten wie etwa an der WSA, der Weinakademie in Seoul, stellen eine gute Chance und Möglichkeit dar, das Wissen über österreichischen Wein, insbesondere Weißwein, noch weiter zu steigern und somit schlussendlich auch die relevante Zielgruppe zu erreichen.

Allein im Großraum Seoul leben rund 25 Mio. Menschen, somit die Hälfte der koreanischen Bevölkerung, das Pro-Kopf Einkommen ist hoch und das Interesse an hochwertigen, neuen Produkten groß. Insofern gilt es, dieses Potenzial für österreichische Lebens- und Genussmittel zu heben. Dass dies möglich ist, stellen Klosterquell mit Dreh & Trink sowie Egger mit Radler unter Beweis.

Messe-Tipp:

Die Seoul Food & Hotel ist die wichtigste Lebensmittelveranstaltung in Korea und vor allem für ausländische Nahrungsmittel- und Getränkeproduzenten der perfekte Ort, um ihre Produkte wirksam zu präsentieren. Das AußenwirtschaftsCenter Seoul wird  einen Österreich-Pavillon auf der kommenden Messe organisieren. 

Nutzen Sie die Gelegenheit und treffen Sie bei der Seoul Food & Hotel das Who-is-Who der koreanischen Einkäufer, Importeure und Großhändler. 
Mehr erfahren.

Link-Tipp:
Wirtschaftslage – Brancheninfo – Marktchancen
Wir haben Infos zu Südkoreas Lebensmittelmarkt, Stimmen aus der Praxis kompakt zusammengefasst. Mehr erfahren.

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