Schritt für Schritt zur KI-Exzellenz: Praktische Tipps für exportorientierte Unternehmen
Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) ist derzeit allgegenwärtig. KI-basierte Technologien sind gekommen, um zu bleiben – gefühlt kommen jede Woche neue Tools auf den Markt. Wie gehen Sie als exportorientiertes Unternehmen mit dem Thema KI um? Haben Sie bereits alles implementiert und optimiert, was möglich ist? Oder fühlen Sie sich manchmal von der Informationsflut überfordert? Damit sind Sie nicht allein. Nun, das Wichtigste, was wir aus unserer KI-Masterclass „Smart Selling & Export“ mit Simon Micheler (KI-Alpin) im Oktober mitnehmen konnten, war: Vertrauen Sie dem Prozess – Schritt für Schritt. In diesem Artikel stellen wir Ihnen drei nützliche KI-Tipps für Unternehmen im (internationalen) Vertrieb vor.
Sie haben die Pro-Version von ChatGPT? Gut, die brauchen Sie für unsere Tipps. Und auch für die Sicherheit Ihrer Firmendaten ist es sinnvoll, die Pro-Version zu verwenden. Die kostenlose Version von ChatGPT würde Ihre Firmendaten nutzen, um ChatGPT zu optimieren. Die Pro-Version tut dies nicht.
1. Nutzen Sie Meta Prompting:
Sie werden jetzt sicher denken „Prompting macht doch sowieso jeder“. Ja, klar, aber dann sollten Sie auch wissen, dass Sie Ihre Prompts nicht mehr selbst schreiben müssen. Nutzen Sie dazu Meta Prompting. Das funktioniert folgendermaßen:
- Steigen Sie bei ChatGPT ein, wählen Sie oben links bei den Versionen „ChatGPT 4o“ aus und geben Sie folgenden exemplarischen Prompt ein bzw. ändern Sie diesen gerne:
„Ich benötige von dir einen hochwertigen Prompt für das Model o1 Preview. Agiere im Stil eines Top Meister Prompters auf allerhöchstem Niveau. „Du bist ein Sales Manager bei einem niederösterreichischen KMU, das Proteinriegel herstellt. Du brauchst Kundendaten für dein Unternehmen“. Nimm einen tiefen Atemzug und gehe Schritt für Schritt vor.“ - Schreiben Sie ChatGPT beim Prompten gerne eine Rolle zu (Top Meister Prompter), bauen Sie menschliche Eigenschaften ein (nimm einen tiefen Atemzug) und trennen Sie die Anfrage sowie den Kontext mit Trennzeichen (z.B. Anführungszeichen). Sie werden von ChatGPT 4o einen sehr detaillierten und aussagekräftigen Prompt erhalten.
- Gehen Sie nun bei den Versionen oben links auf das Modell ChatGPT 01 Preview, klicken Sie auf neue Anfrage und kopieren Sie Ihren Prompt dort hinein. Sie werden sehen, dass Sie eine sehr strategisch orientierte Antwort mit konkreten und umsetzbaren Erkenntnissen für die Kundendatenbeschaffung erhalten werden.
- Momentan ist die ChatGPT Version o1 Preview das beste Tool für wichtige Anfragen und begrenzt mit 50 Anfragen pro Woche.
2. Predictive Analytics: Vorhersage von Verkaufszahlen in neuen Märkten
Stellen Sie sich vor, dass Sie als Hersteller von Proteinriegeln nun auch gerne ChatGPT für einen Sales Forecast nutzen möchten. Sie planen in neue Exportmärkte zu expandieren, z.B. in die USA. Sie würden wie folgt vorgehen:
- Sammeln Sie zunächst Ihre historischen Verkaufsdaten aus bestehenden Märkten (oder Ihrem Heimatmarkt als Neo-Exporteur) zu Preis, Marketingbudget, Wirtschaftsindikatoren des Ziellandes und Wettbewerbssituation (in Excel oder Pdf).
- Lassen Sie sich auch hier zuerst vom Model ChatGPT 4o einen guten Prompt erstellen. Geben Sie ChatGPT den genauen Kontext und weisen Sie ihm eine Rolle mit menschlichen Eigenschaften zu. Wenn Sie Ihren Prompt haben, gehen Sie zurück zum Model ChatGPT o1 Preview, kopieren Sie Ihren Prompt dort hinein und lassen Sie die KI das Bestellverhalten für die USA vorhersagen, unter Berücksichtigung aller Faktoren, die das Kaufverhalten von Proteinriegeln in den USA beeinflussen könnten. Stellen Sie ChatGPT auch Ihre gesammelten historischen Verkaufsdaten zur Verfügung (Excel oder Pdf), aber schließen Sie diese im Hintergrund, ansonsten tut sich ChatGPT schwer damit zu arbeiten.
3. Choose wisely:
ChatGPT zählt mittlerweile über 100 Millionen NutzerInnen und da ist noch Luft nach oben. Eine Anfrage an ChatGPT verbraucht so viel Strom wie das gleichzeitige Aufladen von 60 Smartphones. Überlegen Sie sich Ihre Anfrage und den Kontext vorher gut, um auch die Umwelt zu schonen.
Der Einsatz von KI-basierten Technologien kann, muss aber nicht kompliziert sein. KI-Tools können Ihnen und Ihrem Unternehmen zu enormen Produktivitätssteigerungen verhelfen.
Simon Micheler (KI-Alpin) hat es bei unserer Masterclass sehr treffend formuliert: „Nicht KI wird dir den Job wegnehmen, sondern Menschen, die mit KI umgehen können”.
Wir planen auch 2025 wieder KI-Masterclasses für exportorientierte niederösterreichische Unternehmen (zu den Themen Lead Scoring, Forecast, Cross Selling). In unserem Newsbereich und Newsletter halten wir Sie diesbezüglich auf dem Laufenden.